Exerzitien mit P. Pius

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Wenn ihr standhaft bleibt ...

(33. Sonntag - Lesejahr C, Lk 21, 5 - 19)

 

Die Lesungen in diesen letzten Tagen und Wochen des Kirchenjahres beschäftigen sich mit dem Ende der Zeit und mit dem Ende der Welt. Viel ist da von Zerstörung, Untergang und Verfolgung die Rede, von schlimmen Ereignissen. Man kann direkt Angst bekommen vor all dem Schrecklichen: Kriege, Aufstände, Katastrophen, Erdbeben usw. Das klingt wie die Kurznachrichten im Radio oder Fernsehen. Dazu noch pseudochristliche Häresien und Christenverfolgungen.

Allerdings: Hat es das nicht immer schon gegeben? Gibt es so vieles Furchtbare nicht auch in unserer Zeit? Kriege, Terror, Vertreibung, Flüchtlingselend, Seuchen, Naturkatastrophen, Hunger, millionenfaches Elend in weiten Gebieten der Welt.

Haben Unglücke wie Tschernobyl oder der 11. September, auch die Bombenanschläge in europäischen Städten uns nicht gezeigt, wie jederzeit und völlig unerwartet eine riesige Katastrophe passieren kann. – Und nicht nur das: da sind die ungelösten Überlebensfragen der Menschheit: das Problem der Überbevölkerung, die Vergiftung der Umwelt, drohende Klimaveränderungen …

Aber auch: Arbeitslosigkeit, Aids, Drogentote, Süchte aller Art.

Ist nicht der Krebs ein schlimmes Übel.

Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Ganz abgesehen von persönlichen Unglücksfällen und Schicksalsschlägen.

 

Viele Menschen machen sich Sorgen um die Zukunft.

Sie fragen: Was kommt noch? Und wo wird das alles hinführen?

Wer Angst hat, sucht Halt. In Situationen der Angst treten Propheten auf, falsche Propheten, Untergangspropheten, Gurus, Scharlatane, Rattenfänger und Geschäftemacher.

 

Die einen sagen: Es ist gar nichts mehr zu machen. Das Ende ist da. Die Lage ist hoffnungslos, ja zum Verzweifeln. Sie dramatisieren, drohen, jagen Angst ein, verbreiten Untergangs- und Panikstimmung. Und schlagen nicht selten Kapital daraus.

Andere verharmlosen und beschönigen. Alles halb so schlimm! Wir kriegen das in den Griff. Wir schaffen, wir machen das schon.

Wieder andere resignieren. Sie gucken weg, schalten ab. Sie sagen: Ich kann da sowieso nichts machen. Das Hemd ist mir näher als der Mantel. Ich halte mich raus, hab‘ ja genug mit mir zu tun.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Welche Antwort gibt das Evangelium? Was sagt Jesus?

 

1.   „Gebt acht, dass man euch nicht verführt!“

 

Lauft den falschen Propheten nicht nach, den vordergründigen Glücksbringern, den selbsternannten Messiasen!

Fallt nicht herein auf hausierende Sekten, auf zweifelhafte Wahrsager, Höllenprediger und Angstmacher! Folgt nicht jedem Slogan! Geht nicht jeder Parole auf den Leim! Unterscheidet die Geister. „Gebt acht, dass man euch nicht verführt!

 

 

2. „Lasst euch nicht erschrecken!“

 

Jesus verheißt keine rosarote Zukunft. Bevor die Weltzeit zu Ende geht, sagt er, können noch schlimme Dinge geschehen.

Und in der Tat: Es gibt keine heile Welt. Und Leid und Not und Tod – wir mögen uns noch so sehr anstrengen – werden wir nicht aus der Welt schaffen. Solches gehört dazu. Es gehörte auch zum Leben Jesu dazu. Aber sein Weg ging durch Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung.

Und das ist seine Verheißung auch an uns. Dahin führt durch manches Dunkel und manche Anfechtung auch unser Weg. Das ist das Ziel unserer Pilgerschaft. „Wir wandern ohne Ruh mit mancherlei Beschwerden der ewigen Heimat zu.“

Gott bewahrt nicht vor allem Leid, aber in allem Leid! Und schenkt uns Licht und Heil ohne Ende, Freude und Glück für immer, Leben in seinem Leben, Leben in Fülle, Leben in seiner Vollendung.

„Lasst euch nicht erschrecken!“ An einer anderen Stelle sagt Jesus: „Ich bin bei euch alle Tage!“ Bei allem, was geschieht und wie immer es euch ergeht: Habt keine Angst! Ich bin bei euch.

Liebe Schwestern und Brüder! Leid und Not und Tod haben nicht das letzte Wort. Auch das sehen wir im Leben Jesu. Der Karfreitag ist nicht das Ende. Es gibt einen Sieg im Untergang, ein Alleluja mitten im Klagelied.

Und wenn der letzte Tag nicht nur unseres Lebens, sondern auch der Welt kommt, dann wird ER, der Herr, auf uns warten und uns entgegenkommen! Dann bricht eine neue, unvergängliche Zeit für uns an, ein neuer Himmel und eine neue Erde, eine Zeit der Freude und des dauerhaften Glücks.

Alle schlimmen Ereignisse, die es gibt und geben wird, sind nicht das Letzte: „Lasst euch nicht erschrecken!

 

 

3. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen!

 

Es geht um Standhaftigkeit, Ausdauer, Geduld! Es geht um Mut und Kraft inmitten der Bedrängnisse, bei all dem Bösen, was geschieht, bei allem Schlimmen in dieser Zeit und Welt, bei aller Verwirrung. Es geht um die unerschütterliche Zuversicht, dass uns nichts trennen kann von der Liebe Gottes.

Standhalten: nicht dramatisieren, nicht verharmlosen, nicht resignieren! Standhalten!

„Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen!

Im Glauben, im Vertrauen auf Gott, in der Gewissheit seiner Gegenwart, im Bauen auf seine Vatergüte standhalten, ausharren!

Ausharren in der Liebe, im Gebet, bis der Herr kommt sei es am Abend unseres Lebens, sei es am Abend der Welt.
„Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen!

Liebe Schwestern und Brüder! Nehmen Sie doch diese Zusage mit in die kommende Woche. Ich bin überzeugt: Dieser Satz, dieses Jesuswort kann eine Kraft sein in Trübsal, Angst und Not. Trost und Ermutigung in den vielen Herausforderungen unseres Lebens.

„Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen!“

Gott ist unser Leben! Friede und Erlösung kommen allein von ihm.

ER ist der Herr der Welt und der Herr der Zeit. Alles liegt in seinen Händen. Und Gottes Hände sind gute Hände.

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