Exerzitien mit P. Pius

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Pfingstsonntag 2006 - Fest des Heiligen Geistes

 

Johann Wolfgang Goethe nennt Pfingsten „das liebliche Fest“. Es grünt und blüht, Bienen summen, Vögel zwitschern, Kirschen reifen. Pfingsten also ein Frühlingsfest, ein Ökofest?

Von Bert Brecht stammt das Wort: „An Pfingsten sind die Geschenke am kleinsten.“ Auf spöttelnde Weise bringt er damit zum Ausdruck, dass von den drei großen Festen - Ostern, Weihnachten, Pfingsten - das dritte die kleinste Rolle spielt, am wenigsten Bedeutung hat.

In der Tat: Kaum ein Fest scheint so fremd und unzugänglich zu sein wie Pfingsten.

 „Alles, was sie zu Pfingsten brauchen“, hieß neulich eine Überschrift in der Zeitung: „Holländischer Spargel, deutsche Erdbeeren, Jakobs Krönung und Kupferberg Gold.“

Pfingsten bedeutet für viele einfach: Schulferien, arbeitsfrei, Urlaub, aber nicht Feier eines kirchlichen Hochfestes.

Umfragen belegen: selbst viele Kirchenmitglieder wissen nicht mehr genau, was an Pfingsten gefeiert wird.

Für viele ist der Heilige Geist weit weg.

Unter Gott-Vater kann man sich noch etwas vorstellen.

Gott-Sohn kennen wir aus den Evangelien. - Aber beim Heiligen Geist zucken viele nur mit der Achsel. Er ist der große Unbekannte.

Und doch bekennen wir im Credo der heiligen Messe: „Ich glaube an den heiligen Geist.“  - Was verstehen wir darunter? Was hat`s auf sich mit dem Heiligen Geist? Woran erkennt man ihn? Wann hat ein Mensch den Heilige Geist? Woran merkt man, dass jemand davon erfüllt ist?

Eine Antwort finden wir beim Apostel Paulus. Die Früchte des Geistes, so sagt er, sind Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.

An unserem eigenen Verhalten wird sichtbar, „wes Geistes Kind wir sind“. - An den Früchten, an unserem Verhalten, an unserer Einstellung, an unserem Tun sind die Geister zu unterscheiden.

Liebe, Freude, Geduld, Friede, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung sind Kriterien des Heiligen Geistes.

Lieblosigkeit, Unfriede, Ungeduld, Unzufriedenheit, Gewalt, Unbeherrschtheit sind Kriterien des bösen Geistes, des Ungeistes.

Der Heilige Geist ist der Geist der Einheit und nicht der Spaltung, Geist der Versöhnung und nicht der Zwietracht, Geist der Liebe und nicht des Hasses.

Wer dem Heiligen Geist das Herz öffnet und sich von ihm durchdringen lässt, der redet und denkt nicht falsch vom anderen Menschen; er sieht, wo Hilfe nötig ist; er ist bereit, sich zu versöhnen; er schüttet trennende Gräben zu, reißt Mauern des Hasses nieder und schlägt Brücken der Freundschaft.

Wenn einer in einer abgestumpften Umgebung freundlich ist; wenn einer liebt, wo man gleichgültig ist, wenn jemand aufmuntert und tröstet, wo Trauer ist, wenn jemand keinen Hass kennt, obwohl er auf Ablehnung stößt, wenn jemand nicht Böses mit Bösem vergilt, sondern das Böse durch das Gute zu überwinden versucht, wenn jemand nicht maßlos ist in seinen Ansprüchen, sondern sich freut an dem, was ihm gegeben ist und dankbar und zufrieden ist, überall dann und überall dort wirkt Gottes Geist in einem Menschen.

 

Sagen Sie es selbst, liebe Schwestern und Brüder:

Was bräuchten wir heute in der Welt und in unserem Alltag mehr als den Geist der Liebe und der Versöhnung? - Was bräuchten wir heute mehr als den Geist des Friedens und der Geduld? - Was bräuchten wir heute mehr als den Geist der Dankbarkeit und Freude? - Früchte des Heiligen Geistes, nicht des Ungeistes!

Der heilige Augustinus hat uns ein Gebet hinterlassen, aus dem hervorgeht, wie der heilige Geist aus all unseren Worten und Taten hervorstrahlen soll:

„Atme in mir, du heiliger Geist, dass ich Gutes denke!

Treibe mich, du heiliger Geist, dass ich Gutes tue!

Locke mich, du heiliger Geist, dass ich Gutes liebe!

Stärke mich, du heiliger Geist, dass ich Gutes bewahre!

Bewahre und beschütze mich, du heiliger Geist, dass ich es nimmer verliere.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Der strahlendste Sonnenschein nützt nichts, wenn die Fensterläden zu sind.

Öffnen wir uns für den Heiligen Geist! - Lassen wir ihn zu! –

Lassen wir ihn wie Feuer, wie Sturm hineinfahren in unser Leben! Machen wir die Tür unseres Herzens weit auf!

Geben wir ihm Raum in uns!

Lassen wir uns von ihm ergreifen, erfüllen, beleben und beseelen, damit es in unserem Herzen Pfingsten wird, damit der Geist Gottes in uns wirkt und durch uns in unserer Umgebung und hinein in die Welt!

Eine 18-Jährige betet:

„Komm, Heiliger Geist, durchfließe mich mit deiner Liebe und hilf mir diese Liebe weiterzugeben! Lass mich ein Fenster sein, durch das dein Licht in die Welt scheint!“

 

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