geistliche Impulse

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von P. Pius Kirchgessner, OFMCap

 

Patron der Arbeiter

 

Heiliger Josef, als du in Nazaret gelebt und gearbeitet hast, waren schon viele Jahre seit dem Ruhm und Reichtum deiner königlichen Vorfahren vergangen. Aber die Hoffnung auf die Ankunft des Erlösers aus dem Hause David lebte weiter. An die Stelle von irdischem Reichtum und weltlicher Macht waren ehrliche Arbeit und aufrichtiges Dienen getreten. So wurdest du vorbereitet, der Ernährer, Beschützer und Erzieher des Erlösers zu werden.

 

Du solltest nicht nur Tapferkeit gewinnen für die dramatischen Augenblicke in Betlehem, in Ägypten und in Jerusalem – auch der Alltag von Nazareth forderte von dir alle Kräfte. Es ging nicht nur um den Unterhalt der Familie. Der Adel des Glaubens hat all das durchdrungen, was du in der Werkstatt oder auf dem Bau unternahmst. Du hast nicht vor allem für Geld oder für dein Ansehen gearbeitet. Schon die Arbeit selbst hat dich mit Gott verbunden, dem dein ganzes Leben gehörte.

 

Auch in kritischen Momenten war Gott für dich die Quelle von Ehrlichkeit, Verantwortung und Friedfertigkeit im Verhältnis zu deinen Mitarbeitern und zu den Kunden. Weil du vor allem für Gott gearbeitet hast, wurde deine Arbeit zu einer Fortsetzung des Gebetes. Niemand konnte so wie du immer wieder sagen: Für dich, Jesus, mit dir, Maria!

 

In deiner Werkstatt hat Jesus zu arbeiten gelernt. So wurde die Arbeit vom Fluch der Erbsünde befreit. Durch „das Blut des Gottessohnes“, also durch seine Mühe, sein Lernen, seine Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung wurde die Arbeit all jener geheiligt, die sich mit Jesus eins machen durch Glaube, Hoffnung und Liebe. Auf diese Weise kann jede Arbeit am Werk des Erlösers teilnehmen.

 

Heiliger Josef, wir danken dir für die Treue deines Glaubens und deiner Liebe. Wie Jesus wollen auch wir von dir lernen zu arbeiten. Zusammen mit dir wollen wir die Arbeit wertschätzen, ohne sie aber zu einem Götzen zu machen. Durch deine Fürbitte wollen wir mit der Hilfe Gottes lernen, die Arbeitsplätze besser zu verteilen, damit immer mehr Menschen in Würde, Frieden und Freiheit leben können.

 

Amen

 

unbekannt