| 
		ERSTE LESUNG 
		Dies ist das Volk, das 
		nicht auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, hörte 
		Lesung aus dem Buch 
		Jeremia 
		So spricht der Herr: 
		
		
		23Ich gab meinem 
		Volk folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott 
		sein, und ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich euch 
		befehle, damit es euch gut geht. 
		
		
		24Sie 
		aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern folgten den 
		Eingebungen und Trieben ihres bösen Herzens. Sie zeigten mir den Rücken 
		und nicht das Gesicht. 
		
		
		25Von 
		dem Tag an, als eure Väter aus Ägypten auszogen, bis auf den heutigen 
		Tag sandte ich zu euch immer wieder alle meine Knechte, die Propheten. 
		
		
		26Aber 
		man hörte nicht auf mich und neigte mir nicht das Ohr zu, vielmehr 
		blieben sie hartnäckig und trieben es noch schlimmer als ihre Väter. 
		
		
		27Auch 
		wenn du ihnen alle diese Worte sagst, werden sie nicht auf dich hören. 
		Wenn du sie rufst, werden sie dir nicht antworten. 
		
		
		28Sag 
		ihnen also: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme des Herrn, 
		seines Gottes, hörte und sich nicht erziehen ließ. Die Treue ist dahin, 
		aus ihrem Mund verschwunden. 
		  
		EVANGELIUM 
		Wer nicht für mich ist, 
		der ist gegen mich 
		+ Aus dem heiligen 
		Evangelium nach Lukas 
		In jener Zeit 
		
		
		14trieb 
		Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen 
		verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. 
		
		
		15Einige 
		von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der 
		Dämonen, treibt er die Dämonen aus. 
		
		
		16Andere 
		wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom 
		Himmel. 
		
		
		17Doch 
		er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich 
		gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. 
		
		
		18Wenn 
		also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann 
		Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von 
		Beelzebul austreibe. 
		
		
		19Wenn 
		ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure 
		Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. 
		
		
		20Wenn 
		ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch 
		das Reich Gottes schon zu euch gekommen. 
		
		
		21Solange 
		ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; 
		
		
		22wenn 
		ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere 
		all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die 
		Beute. 
		
		
		23Wer 
		nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der 
		zerstreut. 
  
  
  
  
		
		Immer wieder haben die 
		Propheten gegen den offiziellen Tempelkult mit seinem Opferdienst 
		Stellung genommen. 
		
		Jahwe, der Gott, der 
		Israel aus Ägypten herausgeführt hat, will nicht Opfer, sondern 
		Gehorsam, Treue und Gerechtigkeit. 
		
		  
		
		In diesen Zusammenhang 
		gehört auch die heutige Lesung. 
		
		Jeremias Zeitgenossen 
		meinten durch noch mehr Opfer die Hilfe Gottes erzwingen zu können. Aber 
		um Treue und Recht, um Liebe und Erbarmen kümmerte sich niemand. 
		 
		
		  
		
		Und so klingen die Worte, 
		die Gott zum Propheten über sein Volk sagt, enttäuscht und resignierend.
		 
		
		Zuerst noch: „Hört auf 
		meine Stimme, dann will ich euer Gott sein und ihr sollt mein Volk 
		sein.“ 
		
		Dann aber: „Sie hörten 
		nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu.“ 
		
		  
		
		Gott hat immer wieder 
		Propheten gesandt. Trotzdem hörte man nicht auf Gott. Man blieb vielmehr 
		hartnäckig, stur, und folgte den Eingebungen und Trieben des eigenen 
		bösen Herzens. Und trieb es noch schlimmer als die Vorfahren. 
		 
		
		  
		
		Dieses „Nicht-hören-auf-Gott“ 
		zieht sich wie ein roter Faden durch die heutige Lesung. Am Schluss wird 
		der Prophet aufgefordert, Klartext zu sprechen und zu sagen, was Sache 
		ist, nämlich:  
		
		„Dies ist das Volk, das 
		nicht auf die Stimme des Herrn, seines Gottes hörte.“ 
		 
		
		  
		
		Im anschließenden Antwortpsalm 
		findet der Tenor der Lesung seine Fortsetzung und Verstärkung. Da heißt 
		es flehentlich:  
		
		„Ach würdet ihr doch heute 
		auf seine Stimme hören!"  
		
		Und der Kehrvers lautet:
		„Hört auf die Stimme des Herrn! Verhärtet nicht euer Herz!“ 
		
		  
		
		Im Evangelium heilt Jesus 
		einen Stummen. Daran entzündet sich ein Streitgespräch, eine 
		Auseinandersetzung, bei der es um die Frage geht, mit welcher Kraft 
		Jesus wirkt.  
		
		Wie schon die Mahnreden 
		der Propheten, so stößt auch die Verkündigung Jesu und sein machtvolles 
		Wirken auf Zweifel. Wiederstand regt sich, Ablehnung.  
		
		Die Verhärtung gegen Gott, 
		das Nicht-hören-Wollen, Sich-Verschließen geht weiter. 
		 
		
		  
		
		Die einen versteigen sich 
		zu dem Vorwurf, Jesu stünde mit dem Bösen im Bund: „Mit Hilfe von 
		Beelzebul treibt er die Dämonen aus.“ – Die anderen wollen weitere 
		Zeichen sehen.  
		
		  
		
		Jesus ahnt, dass er seine 
		Gegner nie zufrieden stellen wird.  
		
		Selbst ein weiteres 
		Zeichen würden sie wieder abtun. 
		
		  
		
		An Jesus scheiden sich die 
		Geister. Es gibt eigentlich nur ein „für“ ihn oder „gegen“ ihn. Ein 
		„bisschen“ Jesus, zwischendrin oder je nach dem, gibt es nicht. 
		 
		
		  
		
		So lauten dann auch die 
		letzten Worte im Evangelium:  
		
		„Wer nicht für mich ist, der ist 
		gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“ – Diese Worte 
		verdeutlichen die Klarheit und Entschiedenheit, die Gott von uns will. 
		
		  
		
		Möge Gott uns mit seinem 
		Licht immer wieder erleuchten und mit Geist uns erfüllen und stärken. – 
		Möge Gott uns ein waches Herz geben, damit wir uns stets aufs Neue dem 
		Anruf seiner Gnade öffnen und bereit sind, seinen Willen zu tun. 
		  |