Exerzitien mit P. Pius

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Rosa von Lima

Vor 400 Jahren, am 24. August 1617, ist sie gestorben.

Gelebt hat sie zur Zeit der Eroberung Südamerikas in Peru, dem Land der Inkas. Geboren wurde sie 1586 in Lima, damals Kolonialmetropole der spanischen Konquistadoren. Ihre Eltern waren eingewanderte Spanier.

 

Bei der Eroberung des Landes gab es viele und ganz schlimme Ausschreitungen der spanischen Soldaten. Unzählige aus der Urbevölkerung wurden versklavt, geschändet, grausam ausgebeutet und ermordet.

 

Mit der Eroberung kamen auch Missionare ins Land, die nicht imstande waren, dem Treiben der Soldateska Einhalt zu gebieten.

Weil sie als Spanier dem gleichen Volk wie die Eroberer angehörten, fanden sie auch nur schwer Zugang zu der einheimischen Bevölkerung, den Indios, die sich weitgehend verängstigt in die Kordilleren zurückgezogen hatten und in Armut lebten.

Die Hafenstädte mit den vielen spanischen Geschäftsleuten und Händlern blühten dagegen auf. Prachtvolle Kirchen wurden errichtet. Ein reges religiöses Leben entfaltete sich, ohne die, denen dieses Land gehörte.

Die christliche Botschaft war befleckt und besudelt worden.

Eine große Schuld lag über der Herrschaft der Spanier.

 

Wer wird diese Schuld abtragen, Sühne leisten, Gnade und Barmherzigkeit vom Himmel herabflehen? Wer wird das Evangelium und den Geist Christi zum Leuchten bringen?

 

Dazu hatte Gott wohl ein Mädchen, eine junge Frau berufen und erwählt, die für ganz Peru ein Stern der Hoffnung und für Südamerika die erste Blüte der Heiligkeit werden sollte.

 

Ihr Taufname war Isabella de Flores, aber ihre Mutter nannte sie Rosa, weil sie über der Wiege der Neugeborenen eine blühende Rose schweben sah.

 

Schon früh waren die Gedanken des Kindes ganz auf Gott ausgerichtet. Sie zeigt eine besondere Liebe zum Gebet. Außerdem fällt in ihrer Kindheit eine außergewöhnliche Leidensfähigkeit auf. Sie übt strenges Fasten, nimmt freiwillig Opfer auf sich und tut Werke der Busse.

Rosa führte ein unglaublich strenges Leben als Sühne für die Gräueltaten ihrer spanischen Landsleute an den Indios und für die Bekehrung ihres Volkes.

Ihr ganzes Leben lang war sie durchglüht von einer großen Liebe und Hingabe zu Gott.

 

In der Familie mit 11 Kindern herrschte Not. Rosa musste mitverdienen.

Durch den Verkauf von Web- und Stickarbeiten – sie hatte große Geschicklichkeit für Handarbeiten – trug sie viel zum Lebensunterhalt ihrer Familie bei. Mit Leichtigkeit spielte sie Harfe und Gitarre. Gern arbeitete sie im Garten.

Im elterlichen Haus hatte sie einen Raum für Kranke eingerichtet, die sie pflegte und um die sie sich kümmerte. Auch in der Umgebung besuchte sie Kranke und Sterbende. Sie praktizierte auch eine Art Seelsorge, die wir heute „Geistliche Begleitung“ nennen. Die Menschen kamen zu ihr mit ihren Krankheiten, Betrübnissen, Leiden und Sorgen, die sie bei ihr abladen konnten. Sie wusste zu trösten, aufzurichten und den Wert des Opfers zu vermitteln. Die gekommen waren, gingen ermutigt und getröstet, froh und dankbar von ihr weg, zurück in ihren Alltag und an ihre Arbeit.

 

Mit zwanzig Jahren wurde Rosa Dominikaner-Terziarin.

Gern wäre sie in ein kontemplatives Kloster eingetreten.

Da es aber in Lima keines gab, setzte sie sich – unterstützt von einer reichen Gönnerin – für den Bau eines Klosters ein. Es wurde das erste kontemplative Kloster Südamerikas, benannt nach Katharina von Siena, die ebenfalls Dominikaner-Terziarin war und von Rosa sehr verehrt wurde.

Die Fertigstellung des Klosters erlebte Rosa allerdings nicht mehr, da sie zuvor im Alter von 31 Jahren ihren langjährigen Leiden erlag.

 

Ihre Strenge sich selbst gegenüber, das ununterbrochene Gebet, ihre Arbeiten, Mühen und Opfer warfen Rosa früh aufs Krankenbett. – In den Todesleiden sprach sie immer wieder: „Jesus bleib bei mir!“ – Am Schluss bat sie noch um den Segen ihrer Eltern. Ihr 92 jähriger Vater, einst königlicher Gardeoffizier, wurde auf einer Trage zu ihr gebracht.

 

Die Trauer des Volkes um die Tote war groß. Die Stadt Lima errichtete ihr zu Ehren das größte Denkmal Perus.

Rosa von Lima bedeutet für Peru, was Katharina von Siena für Italien bedeutet und Theresa von Avila für Spanien.

 

Rosa war eine Mystikerin. Sie erfuhr die innere Vereinigung des Menschen mit dem unendlichen Gott. Sie gehört zu der großen Schar der Mystiker, die im 16./17. Jahrhundert in der spanischen Welt lebten und die Evangelisation in der Neuen Welt befruchteten.

 

Drei bedeutende Werke verdanken wir Rosa von Lima:

Sie gründete das erste kontemplative Kloster in Südamerika.

Ihr zweites Werk ist ihr beständiger Dienst an den Armen.

Ihr drittes Werk war die Mission. Sie sagte einmal, wenn sie keine Frau, sondern ein Mann wäre, würde es ihre erste Sorge sein, sich ganz den Missionen zu kümmern und sich der Verkündigung des Evangeliums zu widmen. „Ich würde den Indios Rettung und Heilung bringen.“

1669 wurde sie zur Patronin von ganz Lateinamerika.

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