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		Ein Mann ist in eine tiefe Grube 
		gefallen. Da kommt einer vorbei und hört das Schreien. Er schaut in die 
		Grube und sagt: 
		
		
		„Dein Schreien macht alles nur 
		schlimmer.“ Und geht weg.  
		
		
		Ein anderer hört die Hilferufe. Er 
		versucht lange den Mann aus der tiefen Grube heraus zu ziehen. Doch es 
		gelingt ihm nicht.  
		
		
		Da geht er weg und sagt: „ Schicksal, du 
		hast halt Pech!“ 
		
		
		Schließlich kommt einer, der steigt 
		selbst in die Grube hinab und sagt: „Stell dich auf meine Schultern und 
		steig hinaus!“ 
		
		
		  
		
		
		„So 
		sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab“ – 
		für uns, aus Liebe, um uns zu retten
		(vgl. Joh 3, 16f.). 
		
		
		Und 
		von ihm, dem Sohn heißt es: „Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis 
		zur Vollendung“ (Joh 13, 1).  
		
		
		Von 
		sich selbst sagt Jesus: „Eine größere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine 
		Freunde“ (15, 13). 
		
		
		Und 
		im Philipperhymnus beten wir: „Er erniedrigte sich, ward gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am 
		Kreuz“ (Phil 2, 8). 
		
		
		  
		
		
		Jesu ausgestreckte Arme am Kreuz sind 
		Zeichen seiner Liebe.  
		
		
		Sein durchbohrtes Herz ist Zeichen seiner 
		Liebe. 
		
		
		  
		
		
		Auf einem Wegkreuz habe ich gelesen: 
		
		
		„Das tat ich für dich – Was tust du für 
		mich?“ 
		
		
		  
		
		
		Ja, wie weit bin ich – angesichts der 
		großen Liebe Gottes – bereit zu gehen in meiner Liebe? 
		
		
		  
		
		
		Bin ich mir bewusst, dass Liebe 
		Gegenliebe will?  
		
		
		Höre ich, wie Gottes Liebe meine Liebe 
		ruft?  
		
		
		Bin ich bereit, Antwort zu geben, 
		
		 
		
		
		mit ganzem Herzen und mit all meiner 
		Kraft?  
		
		
		  
		
		
		Vergessen wir nicht, liebe Schwestern und 
		Brüder, dass es Liebe zu Gott ist, wenn wir die Schwester, den Bruder 
		lieben!  
		
		
		  
		
		
		Im 
		1. Johannesbrief heißt es: „Wenn Gott uns so geliebt hat, dann müssen auch wir einander lieben.“
		 
		
		
		Und 
		Jesus sagt: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe!“ 
		
		
		  
		
		
		Ob darin nicht wieder unsere Antwort 
		bestehen könnte auf die Liebe Gottes, selber Liebe zu üben? 
		 
		
		
		Wie könnte das geschehen? 
		
		 
		
		
		Wie könnte das im Alltag aussehen? 
		
		
		  
		
		
		Hier einige Beispiele: 
		 
		
			
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				Grüßen: 
			Wem tut das nicht gut, gegrüßt zu werden, wahrgenommen, 
			wertgeschätzt zu werden, zumal wenn er mit Namen angesprochen wird! 
			Der Gruß ist ein Geschenk und kostet nichts!  
				- 
				
				
				Zuhören: 
			Lassen wir unser Gegenüber ausreden, auch und gerade die 
			Unbeholfenen und Unsympathischen, die Zaghaften und Ängstlichen! So 
			erfahren sie, was Güte ist und fühlen sich ernst genommen und 
			angenommen.  
				 
				- 
				
				
				Loben: 
			Es braucht keine Lobrede zu sein, und schon gar keine Lobhudelei, 
			sondern positives Feedback. Oft genügt schon ein Wort: „sauber“, 
			„fein“, „prima“. Und wenn es kein Wort ist, dann ist es eine 
			freundliche Mine oder eine Geste mit der Hand! – Geizen wir nicht 
			mit Lob! Lob und Anerkennung spornen an und machen Mut.  
				 
				- 
				
				
				Gutes sagen: 
			Meist wird nur das Schlechte weitergemeldet. Das ist ein Fehler. 
			Auch das Gute steckt an und schafft Vertrauen. Gutes sagen, 
			lateinisch benedicere, das heißt auch „segnen“. Vielleicht 
			tun wir das viel zu wenig.  
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				Geduld haben: 
			Es geht im Zusammenleben nicht ohne Geduld. Wir müssen immer wieder 
			versuchen, einander zu ertragen, grade auch die Unsympathischen und 
			Lästigen. „Ertragt einander in Liebe“, sagt der Apostel 
			Paulus. 
				Geduld ist die Alltagsform der Liebe.  
				- 
				
				
				Verzeihen: 
			Nicht nachtragen! Nicht längst Vergangenes immer wieder aufs 
			Butterbrot schmieren! „Seid barmherzig wie euer Vater im Himmel 
			barmherzig ist!“ – „Hättest nicht auch du Erbarmen haben müssen, wie 
			ich mit dir Erbarmen hatte?“   
			 
		 
		
		
		  
		
		
		Liebe Schwestern und Brüder! 
		
		 
		
		
		Warten wir nicht darauf, dass die anderen 
		den ersten Schritt tun, wenn es Störungen gibt und wenn das Miteinander 
		in der Familie, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz auf dem Spiel 
		steht.  
		
		
		Tun wir den ersten Schritt! – Und das 
		alles als Echo, als Antwort auf die Liebe Gottes! 
		
		
		  
		
		
		Gottes Liebe ruft unsere Liebe! Jesu Herz 
		ruft unser Herz! 
		
		
		Prüfstein einer jeden Herz-Jesu-Verehrung 
		ist die Liebe!  
		
		
		Liebe erkennt man nicht an den schönen 
		Worten.  
		
		
		Liebe, das sind Worte und Taten. 
		
		
		  
		
		
		Ein alter Gebetsruf lautet: 
		
		 
		
		
		„Bilde unser Herz nach deinem Herzen!“ 
		
		
		Viele werden an das gute Herz Jesu erst 
		dann glauben, wenn sie bei uns, bei mir und bei Ihnen, ein Menschenherz 
		nicht vergeblich suchen. – Sie werden erst dann glauben, dass Gott für 
		sie ein Herz hat, wenn sie sehen, dass wir für sie ein Herz haben.  |