Exerzitien mit P. Pius

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Herz-Jesu-Fest

(3. Freitag nach Pfingsten)

 

Ein Mann ist in eine tiefe Grube gefallen. Da kommt einer vorbei und hört das Schreien. Er schaut in die Grube und sagt:

„Dein Schreien macht alles nur schlimmer.“ Und geht weg.

Ein anderer hört die Hilferufe. Er versucht lange den Mann aus der tiefen Grube heraus zu ziehen. Doch es gelingt ihm nicht.

Da geht er weg und sagt: „ Schicksal, du hast halt Pech!“

Schließlich kommt einer, der steigt selbst in die Grube hinab und sagt: „Stell dich auf meine Schultern und steig hinaus!“

 

„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab“ – für uns, aus Liebe, um uns zu retten (vgl. Joh 3, 16f.).

Und von ihm, dem Sohn heißt es: „Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung“ (Joh 13, 1).

Von sich selbst sagt Jesus: „Eine größere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde“ (15, 13).

Und im Philipperhymnus beten wir: „Er erniedrigte sich, ward gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz“ (Phil 2, 8).

 

Jesu ausgestreckte Arme am Kreuz sind Zeichen seiner Liebe.

Sein durchbohrtes Herz ist Zeichen seiner Liebe.

 

Auf einem Wegkreuz habe ich gelesen:

„Das tat ich für dich – Was tust du für mich?“

 

Ja, wie weit bin ich – angesichts der großen Liebe Gottes – bereit zu gehen in meiner Liebe?

 

Bin ich mir bewusst, dass Liebe Gegenliebe will?

Höre ich, wie Gottes Liebe meine Liebe ruft?

Bin ich bereit, Antwort zu geben,

mit ganzem Herzen und mit all meiner Kraft?

 

Vergessen wir nicht, liebe Schwestern und Brüder, dass es Liebe zu Gott ist, wenn wir die Schwester, den Bruder lieben!

 

Im 1. Johannesbrief heißt es: „Wenn Gott uns so geliebt hat, dann müssen auch wir einander lieben.“

Und Jesus sagt: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe!“

 

Ob darin nicht wieder unsere Antwort bestehen könnte auf die Liebe Gottes, selber Liebe zu üben?

Wie könnte das geschehen?

Wie könnte das im Alltag aussehen?

 

Hier einige Beispiele:

  1. Grüßen: Wem tut das nicht gut, gegrüßt zu werden, wahrgenommen, wertgeschätzt zu werden, zumal wenn er mit Namen angesprochen wird! Der Gruß ist ein Geschenk und kostet nichts!

  2. Zuhören: Lassen wir unser Gegenüber ausreden, auch und gerade die Unbeholfenen und Unsympathischen, die Zaghaften und Ängstlichen! So erfahren sie, was Güte ist und fühlen sich ernst genommen und angenommen. 

  3. Loben: Es braucht keine Lobrede zu sein, und schon gar keine Lobhudelei, sondern positives Feedback. Oft genügt schon ein Wort: „sauber“, „fein“, „prima“. Und wenn es kein Wort ist, dann ist es eine freundliche Mine oder eine Geste mit der Hand! – Geizen wir nicht mit Lob! Lob und Anerkennung spornen an und machen Mut. 

  4. Gutes sagen: Meist wird nur das Schlechte weitergemeldet. Das ist ein Fehler. Auch das Gute steckt an und schafft Vertrauen. Gutes sagen, lateinisch benedicere, das heißt auch „segnen“. Vielleicht tun wir das viel zu wenig.

  5. Geduld haben: Es geht im Zusammenleben nicht ohne Geduld. Wir müssen immer wieder versuchen, einander zu ertragen, grade auch die Unsympathischen und Lästigen. „Ertragt einander in Liebe“, sagt der Apostel Paulus. Geduld ist die Alltagsform der Liebe.

  6. Verzeihen: Nicht nachtragen! Nicht längst Vergangenes immer wieder aufs Butterbrot schmieren! „Seid barmherzig wie euer Vater im Himmel barmherzig ist!“ – „Hättest nicht auch du Erbarmen haben müssen, wie ich mit dir Erbarmen hatte?“

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Warten wir nicht darauf, dass die anderen den ersten Schritt tun, wenn es Störungen gibt und wenn das Miteinander in der Familie, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz auf dem Spiel steht.

Tun wir den ersten Schritt! – Und das alles als Echo, als Antwort auf die Liebe Gottes!

 

Gottes Liebe ruft unsere Liebe! Jesu Herz ruft unser Herz!

Prüfstein einer jeden Herz-Jesu-Verehrung ist die Liebe!

Liebe erkennt man nicht an den schönen Worten.

Liebe, das sind Worte und Taten.

 

Ein alter Gebetsruf lautet:

„Bilde unser Herz nach deinem Herzen!“

Viele werden an das gute Herz Jesu erst dann glauben, wenn sie bei uns, bei mir und bei Ihnen, ein Menschenherz nicht vergeblich suchen. – Sie werden erst dann glauben, dass Gott für sie ein Herz hat, wenn sie sehen, dass wir für sie ein Herz haben.

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