Exerzitien mit P. Pius

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Mariä Aufnahme in den Himmel - ein österliches Fest

Lesung

aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth

 

Schwestern und Brüder!

54Wenn sich dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg.

55Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?

56Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz.

57Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch unseren Herrn Jesus Christus.

 

 

Liebe Wallfahrerinnen und Wallfahrer!

Die kurze Lesung (1 Kor 15, 54 - 57), die wir gerade gehört haben, ist ein einziger Jubelruf des Apostels Paulus, dass der Tod überwunden ist durch den Sieg Jesu Christi, unseres Herrn.

Bei Maria dürfen wir bekennen, dass an ihr schon geschehen ist, was wir für uns alle erhoffen: die Überwindung des Todes durch ihre Aufnahme in den Himmel. Gewiss: In der Bibel ist nichts über das heutige Festgeheimnis ausgesagt. Und doch hat es in der heiligen Schrift seine Wurzeln. Begründet ist der Glaube in der Auferstehung Jesu.

 

Der Apostel Paulus sagt: „Christus wurde als Erster vom Tod ins Leben gerufen. Ihm folgen alle, die zu ihm gehören.“ (1 Kor 15, 20.23)

Sagen Sie es selbst: Wer gehört mehr zu Christus als seine Mutter?

Wer ist ihm inniger verbunden als die Frau, die ihn in ihrem Schoß getragen, ihn geboren und ihn ein ganzes Leben lang begleitet hat?

 

Der heilige Franziskus grüßt Maria in einem Gebet: „Sei gegrüßt, du sein Gezelt, sei gegrüßt du sein Palast, sei gegrüßt, du seine Wohnung.“ In einem Marienlied heißt es:Du Gottes heiliges Zelt, in deinem Schoß barg sich der Herr der Welt.“ Und im Evangelium ruft eine Frau spontan aus: „Selig der Leib, der dich getragen…“

 

Das Einzigartige Mariens besteht darin, dass sie eben nicht nur theoretisch, sondern physisch – per Schwangerschaft – in der letzten Tiefe ihres Menschseins Gott begegnet ist.

 

Von daher finde ich es ganz logisch und konsequent, dass die Frau, durch die Gott Mensch wurde, dass Maria, die Mutter Gottes, die Gottesgebärerin, ganz und ungeteilt, mit Leib und Seele, von Gott angenommen, aufgenommen, hineingenommen wurde in sein göttliches Leben. – Sie, die dem Gottessohn eine würdige Wohnung auf Erden geben hat, sollte er sie nicht zu sich in die himmlischen Wohnungen aufnehmen? – Sie, die ihr Jawort gegeben hat bei der Verkündigung? – Sie, die sich bereitwillig und ohne Vorbehalt dem Plan Gottes zur Verfügung gestellt hat? – Sie, das Urbild der Begnadeten, sollte Gott sie nicht als Erste von allen Glaubenden in die ewige Vollendung gerufen haben? – Sie, die den Weg ihres Sohnes in Treue mitgegangen ist bis unter das Kreuz und auch im Tod noch bei ihm war und zu ihm stand? Wie sollte es anders sein, als dass er bei ihr war in ihrem Tod und ihr die Herrlichkeit der Auferstehung schenkte, Licht und Freude, Glück und Seligkeit für immer und ewig, mit Leib und Seele, sozusagen mit „Haut und Haaren“?

 

Liebe Schwestern und Brüder, Wallfahrerinnen und Wallfahrer!

Ich persönlich habe mit der leiblichen Aufnahme Marien in den Himmel überhaupt kein Problem. Im Gegenteil! – Dieses Glaubensgeheimnis besagt ja auch, dass für Maria schon jetzt Wirklichkeit ist, was für alle anderen Christen noch aussteht.

 

Sehen Sie: Was Maria jetzt schon erfährt, das ist uns allen verhei­ßen. Was sich an ihr schon erfüllt hat, wird auch uns zuteil.

Was wir im heutigen Fest feiern, hat Gott allen bereitet.

„Ihr Sohn, der Tod und Grab besiegt, er lässt im Tod die Mutter nicht.“Wie ihr, so schenkt er auch uns ewiges Leben, Leben in Fülle, Leben in seinem Licht, Leben in der Vollendung bei ihm. Christus nimmt auch uns hinein in seinen Ostersieg. – Der Tod ist nicht das Ende des Lebens. Er ist nicht die endgültige Vernichtung des Lebens. Stärker als der Tod ist die Liebe, das Leben.

 

Maria ist das Bild des österlichen Menschen. „Mariä Himmelfahrt“ ist ein österliches Fest. – Es stärkt unsere Hoffnung, dass Gott auch uns einmal die Vollendung schenken wird, die Maria schon erfahren hat.

 

Liebe Schwestern und Brüder! Schauen wir gläubig und voll Freude auf zu Maria als dem Zeichen unseres Trostes und unserer Hoffnung. – „Du, unser Hoffnung, sei gegrüßt!“ – Und bleiben wir auf dem Weg, der hinführt zum Leben in Gottes Herrlichkeit.

 

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